Programm anima 2022

09:30

Existenzbedrohung - Gewalt - Trauma und die Folgen (1. Hauptvortrag)

Porträtfoto Lutz-Ulrich Besser
Lutz-Ulrich Besser

Der Vortrag beschäftigt sich mit der Unterscheidung von Belastungen, Überforderung und ausweglosen traumatischen Ereignissen sowie den Folgen.

In einer schwierigen Zeit, in der unsere Gesellschaft mehr und mehr Aspekten der verschiedenen Formen von realer und virtueller Gewalt ausgesetzt ist, entsteht bei vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein erheblich erhöhter Stresspegel, unter dem sich verschiedene Symptome wie Ängste, Resignation, depressive Zustände und Hoffnungslosigkeit, aber auch erhöhte Reizbarkeit, Aggressionen und destruktive und oft auch gewalttätige Impulse entwickeln.

Was also geschieht im Gehirn von Menschen, die Bedrohungen ausgeliefert sind oder waren?
Und was kann der Einzelne für sich, können Eltern für ihre Kinder und professionelle Helfer:innen präventiv und heilsam tun?

11:00

Der existentielle Weg zum Umgang mit Stress

Porträtfoto Mag.a Dr.in Ingeborg Künz
Mag.a Dr.in Ingeborg Künz

Die Inhalte des Vortrages sind aus Ihrem Buch "Leben in der Arbeit? Existentielle Zugänge zu Burnout-Prävention und Gesundheitsförderung", das Ingeborg Künz zusammen mit Alfried Längle geschrieben hat.

Im Vortrag geht es im Wesentlichen darum, durch innere Zustimmung - einem inneren Ja - Stress zu reduzieren oder zu vermeiden.

Aufstellungsworkshop - Dem Leben auf der Spur bleiben

Porträtfoto Mag.a Dr.in phil. Anja Dreier
Mag.a Dr.in phil. Anja Dreier

Aufstellungen können hilfreich sein bei Familienkonflikten, psychosomatischen Beschwerden, Krankheitsbildern, Familienthemen, herausfordernden Lebensereignissen, beruflichen Herausforderungen, Erschöpfung, Schlafstörungen, Ängsten, Blockaden jeglicher Art, Beziehungs- und Bindungsthemen, usw. Aufstellungen schenken Unsichtbarem eine sichtbare Form. Aufstellungen sind vor dem Verstand. Sie sind von ihm unberührt, doch vollkommen vernünftig, für ihn unerklärbar, doch absolut einleuchtend. Sie ordnen das aktuelle Geschehen. Einfach und kristallklar.

Es ist eine prozessorientierte und nachhaltige Arbeit, die den Blick auf das Wesentliche richtet und zu neuen Zugängen und möglichen Lösungen führt. Es geht dabei um einen grundlegenden Perspektivenwechsel in der inneren Haltung zu sich selbst. Aufstellungsarbeit ist ein ideales Instrument, um Inhalte, Positionen, Ressourcen, aber auch Chancen und Veränderungspotenziale sichtbar zu machen und zu bearbeiten.

Wir machen uns gemeinsam auf den Weg zu Veränderung u. knüpfen mit achtsamer autopoietischer Aufstellungsarbeit an das an, was sich bewährt und standhält.

11:30

Mit Worten zuschlagen

Porträtfoto Arno Dalpra, DSA
Arno Dalpra, DSA

erkennen – reagieren - handeln - Versuche die Grenzen auszuloten

  • Wie ernst nehmen wir unser Gegenüber?
  • Wann reagieren wir?
  • Was hören wir?
  • Fragen wir nach?
  • Verstehen wir alles "richtig"?
  • Wie nützen wir unsere Möglichkeiten zuzuhören und zu verstehen?
  • Haben wir den Mut, unsere Grenzen zu zeigen oder schlagen wir mit Worten zurück?
  • Was sind Grenzverletzungen und wo beginnt Gewalt
  • Wie können wir, wann und wie reagieren
  • Wenn wir Grenzverletzungen und Gewalt begegnen und nicht reagieren – reagieren wir!
  • Ertragen oder sehen wir zu viel im privaten wie im therapeutischen?
  • Das Suchen nach Haltung, Klarheit - ist das eine, wer wie reagiert und wann konfrontiert - das andere
  • Bedeutung von Haltung, Werte und Normen, wenn Gewalt im Spiel ist
12:00

Bindung und Sucht

Porträtfoto Dr. Hans-Albrecht Christern
Dr. Hans-Albrecht Christern

Wie bewältigen wir Stresssituationen? (einfache neurobiologische Grundlagen)
Warum gibt es Bindungen und was ist eine Bindung?
Wie hängen Bindung und Sucht zusammen?

Zielorientiertes Fragen

Portrtätfoto Mario Glanznig
Mario Glanznig

Das Prinzip der Lösungsorientierung geht von der Annahme aus, dass jedes System bereits über alle notwendigen Ressourcen verfügt, die es zur Lösung seiner Probleme benötigt.
Um diese Fähigkeiten aufzufinden, braucht man sich nicht mit dem Problem zu beschäftigen, der Fokus liegt von vornherein auf der Konstruktion von Lösungen.
Was ist beim zielorientierten Fragen zu beachten?
Wie lässt sich Zielorientierung mit Ressourcen verbinden?
Was meint die Wunderfrage?

12:30

fit4SCHOOL - Bericht aus dem Pilotprojekt

Porträtfoto Nicola Maier-Kilga, MSc.
Nicola Maier-Kilga, MSc.

Nicola Maier-Kilga stellt das Pilotprojekt "fit4SCHOOL" vor, das seit Sommersemester 2021 an vier Schulen erfolgreich läuft: VS und MS Bregenz Rieden sowie VS und MS Bludenz.

Porträtfoto Narin Yilmaz BA, MA
Narin Yilmaz BA, MA

Narin Yilmaz berichtet von Ihrer Tätigkeit als Psychotherapeutin an der VS und MS Rieden im Rahmen des Projektes fit4SCHOOL.

13:00

Musik fürs Herz - LSD fürs Hirn? Therapeutische Zugänge mit Potential (2. Hauptvortrag)

Porträtfoto Primar Dr. Philipp Kloimstein, MBA
Primar Dr. Philipp Kloimstein, MBA

Wo stehen wir aktuell therapeutisch, wohin geht die Entwicklung oder war nicht manches schon mal da?
Humorvoll mit vielleicht einer Prise Musik eintauchen in die wunderbare Welt der (Psycho-)Therapie, auch mit dem hehren Ziel in Reminiszenz Klaus Grawe für eine Schulenübergreifende Psychotherapie.

14:00

Panikattacken - die Angst aus heiterem Himmel

Porträtfoto Mag.a phil. Birgit Längle
Mag.a phil. Birgit Längle

Was ist eigentlich eine Panikattacke bzw. Störung und was sagt die Psychotherapie - speziell die Existenzanalyse - zu dieser Frage. In der Bevölkerung weit verbreitet, bringt diese Angststörung viel Leid für die Patienten selbst aber auch seine Angehörigen mit sich, da sie ganz unverhofft auftaucht und sozusagen "wie vom Himmel fällt".

Dieser kurze Einblick in die psychischen als auch physischen und damit Neurobiologischen Vorgänge, soll zu einem besseren Verständnis und damit zu einem entsprechend besseren Umgehen mit dieser Erkrankung beitragen. Was kann ich konkret tun soll hier auch Platz finden.

Achtsamkeit: Das Hier und Jetzt wahrnehmen

Carla Baumgartl, in Ausbildung unter Supervision

Persönliche Freiheit liegt zwischen Reiz und Reaktion

Geprägt von Zen-Meditation und Buddhismus, heute eingesetzt in diversen Gesundheitsbereichen, bedeutet Achtsamkeit nach Jon Kabat-Zinn, sich nicht wertend dem unmittelbaren Augenblick anzunehmen, ohne in Grübeleien, Erinnerungen oder Zukunftsplänen gefangen zu sein. Man ist einverstanden mit dem, was gerade ist – unabhängig davon, ob eine Situation gerade angenehm oder unangenehm ist.

Das Prinzip der Achtsamkeit ist inzwischen empirisch sehr gut erforscht und wird im Gesundheitsbereich im Rahmen von Therapie und Prävention zu einer Vielzahl von Indikationen wie z.B. Schmerz, Stress, Emotionsregulation angewandt.

Dies lässt sich durch Geschichten, Metaphern, Imaginationen und viele weitere Techniken einüben. Dieser Workshop soll dabei einen Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten der Achtsamkeit geben und wie diese auch in einen vollen Alltag integriert werden können.

14:30

Psychotherapie - wer kann sich das leisten? Zugang zur finanzierten Psychotherapie in Vorarlberg (ifs)

Porträtfoto Sigrid Hämmerle-Fehr
Sigrid Hämmerle-Fehr

Information und Orientierung über das Modell von Psychotherapie Vorarlberg, einer "kassafinanzierten Psychotherapie".
Im Vortrag werden die Schritte erläutert, die zwischen der Anmeldung bei Psychotherapie Vorarlberg, dem Clearinggespräch und der weiteren Vermittlung zu einem Therapieplatz liegen.

15:00

Bei mir zuhause sein - Was die Existenzanalyse beitragen kann, den richtigen Ort im Leben zu finden

Porträtfoto DSAin Veronika Verzetnitsch, MAS, MBA
DSAin Veronika Verzetnitsch, MAS, MBA

Es kann vorkommen, dass wir uns selber fremd werden, dann fühlen wir uns fremd in der Welt und auch nicht zuhause bei uns selbst.

Ausgehend von der Frage "Was können wir denn tun, wenn wir uns fremd fühlen und nicht wissen, ob dort, wo wir im Leben stehen, der richtige Ort ist, der für uns passende Ort nämlich?" hin zu "Wo gilt es denn dann hinzuschauen, was zu ändern (an unserer eigenen Einstellung womöglich?), damit wir uns wieder anfreunden können mit dem Leben, um mit innerer Zustimmung einzutauchen in den Fluss des Lebens und dabei nicht unterzugehen!"

Frau Verzetnitsch möchte vorstellen, was das psychotherapeutische Verfahren der Existenzanalyse anbietet, um mit derlei Fragestellungen umzugehen. Dabei geht sie auf das Menschenbild der Existenzanalyse ein und stellt das Modell der existenziellen Grundmotivationen vor.

Warum uns loslassen so gut tut. Die progressive Muskelentspannung zum Kennenlernen

Porträtfoto Mag.a Martina Platzer-Böhnel
Mag.a Martina Platzer-Böhnel

Im Workshop kann die Progressive Muskelentspannung kennen gelernt werden, eine einfache, alltagstaugliche Methode. Sie hilft uns, körperliche und psychische Anspannung aufzuspüren und zu lindern.

Regelmäßig angewandt lernen wir uns besser kennen, spüren uns besser und reduzieren die Auswirkungen von Belastungen.

16:00

Die dunkle Leidenschaft - Wie Hass entsteht und was er mit uns macht

Porträtfoto Dr. Reinhard Haller
Dr. Reinhard Haller

Der Hass ist die destruktivste und bedrohlichste unserer Emotionen und gehört doch zur unserer psychischen Grundausstattung. Reinhard Haller hat hunderte von Straftätern untersucht, auch Sexualmörder, Serienkiller, Amokläufer und Terroristen. So bekam er einzigartige Einblicke in die dunkelsten Bereiche unserer Psyche. In diesem Buch leuchtet er diese hell aus und ergründet, wie Hass entsteht und wie er sich äußern kann.

17:00

Film: ANGST-Mein Vati und ich. Über die transgenerationale Weitergabe von Kriegstraumata

Michael Krause

Regie und Produktion: Michael Krause
Regieassistenz: Gabriele Mattner

Auf sehr persönliche Weise stellt der Regisseur Michael Krause die Beziehung zu seinem Vater in den Mittelpunkt. Die Dokumentation zeigt die Herkunft und transgenerationalen Auswirkungen von Kriegstraumata des 2. Weltkrieges und ermöglicht deren Auseinandersetzung. Er spricht von der "deutschen Krankheit – German Angst". Den Begriff prägte die dt. Journalistin und Buchautorin Sabine Bode. In ihrem Buch "Kriegsspuren" sagt sie: Unter German Angst verstehen wir eine Mischung aus Mutlosigkeit und Zögerlichkeit, gepaart mit Zukunftsängsten und einem extremen Sicherheitsbedürfnis. Sie ist eine Altlast des Zweiten Weltkrieges und das Resultat einer nicht aufgearbeiteten Trauer über die Leiden, die der Krieg und seine Folgen verursacht haben.

So Krause: Wir alle kennen den seelisch gepanzerten Mann, den cholerischen Vater, den rechts gerichteten Großvater, den merkwürdigen Onkel. Manche kennen deren plötzliche Gewalttätigkeit. Viele Kinder der Kriegsteilnehmer und der sog. Kriegskinder kennen Ohnmacht und Angst.

Anschließende Diskussion mit dem Filmemacher per Zoom-Zuschaltung.
Moderation: Claudia Wielander